Anticholium

 

Zusammensetzung: 5 ml enthalten 2,0 mg Physostigminsalicylat.

 

Anwendungsgebiete: Als Antidot beziehungsweise Antagonist bei Vergiftungen oder Überdosierung von: Alkohol und Verwandte, Antihistaminika, Benzodiazepine, atropinhaltige Pflanzen, Psychopharmaka (Phenothiazine, trizyklische und tetrazyklische Antidepressiva, und andere), Psychokampfstoffe.

 

Gegenanzeigen:

  • Asthma bronchiale
  • Iritis
  • Obstruktionsileus
  • Stenosen oder Spasmen des Darmtraktes, der Gallen- oder Harnwege
  • Geschlossene Schädel-Hirn-Traumen

 

 

Nebenwirkungen: Bei Patienten mit Überempfindlichkeitsreaktionen auf Sulfite kann es zu Brechreiz, Durchfall, Asthmaanfall, Bewusstseinsstörungen und Schock kommen.

Wenn Anticholium langsam intravenös injiziert wird (1 Ampulle in 2 Minuten per Injektion oder eine Ampulle in 50 ml physiologischer Kochsalzlösung über 10 Minuten per Infusion) treten Nebenwirkungen selten auf. Erbrechen, Übelkeit, vermehrter Speichelfluss, Harn-/Stuhlinkontinenz, tonisch-klonischer, generalisierter Krampfanfall und Bradykardie deuten auf eine zu schnelle Injektion oder Überdosierung hin.

Die Nebenwirkungen können mit 1 mg Atropin i.v. behoben werden.

 

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Bei gleichzeitiger Gabe von anderen Cholinesterasehemmern ist Vorsicht geboten, da eine Wirkungsverstärkung eintritt.

 

Warnhinweis: Bei Patienten mit Sulfitüberempfindlichkeit ist Vorsicht geboten.

 

Art der Anwendung: Intravenös, intramuskulär oder als Infusion in 50 ml physiologischer Kochsalzlösung.

 

Pharmakologisch-toxikologische Eigenschaften: Physostigmin verzögert als Azetylcholinesterasehemmer den Abbau des Azetylcholins und wirkt durch die Erhöhung der Azetylcholinkonzentration am Rezeptor indirekt parasympathomimetisch.

Von admin

2 Gedanken zu „Notfallmedikamente, heute: Anticholium“

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