Bonn, 09.04.2020 – Häusliche Gewalt, psychische Krankheiten oder Einsamkeit – die soziale Isolation während der Corona-Pandemie stellt weltweit viele Menschen vor große Herausforderungen – so auch in Deutschland. Gerade zum Osterfest ist die soziale Distanz ein großer Einschnitt, der viele Menschen belastet. Gleichzeitig stehen Pflegeheime oder Krankenhäuser unter hohem Druck, den aktuellen Belastungen standzuhalten. Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ leisten Hilfe, um neben Menschen in Entwicklungsländern auch die deutsche Bevölkerung in der Bewältigung der Krise zu unterstützen – von offenen Ohren in der Telefonseelsorge bis zu helfenden Händen bei der Schnell-Diagnostik in Abstrichzentren vor Krankenhäusern.

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„In vielen Ländern weltweit leisten die Mitglieder unseres Bündnisses gerade Nothilfe auf vielfältige Weise. Sie erweitern ihre bestehenden Hilfsmaßnahmen, um zur Bekämpfung des Virus beizutragen“, sagt Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von „Aktion Deutschland Hilft“. „Als großes deutsches Bündnis, das Mitglieder hat, die Teil des deutschen Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes und der Wohlfahrtspflege sind, nehmen wir unsere Verantwortung aber natürlich auch für das Inland wahr. Die Bündnisorganisationen leisten in Deutschland Hilfe, wo sie benötigt wird.“

Telefonseelsorge: In Zeiten von Corona ist der Bedarf enorm

„Die Telefonseelsorge ist in Deutschland elementar wichtig, besonders in Zeiten von Corona. Der Beratungsbedarf ist gerade jetzt enorm. Jeden Tag rufen mehr Menschen an. Die Einsamkeit nimmt zu, die Unsicherheit wächst. Persönliche Tiefs verschärfen sich durch die gesellschaftliche Krise“, schildert Imran Sagir, Geschäftsführer von MuTeS. Die muslimische Telefonseelsorge wird von der Bündnisorganisation Islamic Relief angeboten. Der Service ist einer von vielen Telefonseelsorgen in Deutschland, die – aktuell noch umfangreicher – von Hilfsorganisationen des Bündnisses wie auch den Maltesern oder Johannitern angeboten werden.

Mit zahlreichen Ehrenamtlern an einem Strang ziehen

Soziale Angebote der Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ helfen vor allem älteren und kranken Menschen oder denen, die in häuslicher Quarantäne leben müssen. Eine Stütze sind dabei derzeit hunderte Ehrenamtliche. Statt eines persönlichen Besuchs daheim oder in einer Altenhilfeeinrichtung greifen die Helfer jetzt zum Telefonhörer oder zum Internet. In kleinen und großen Initiativen gründen sich viele Aktionen wie zum Beispiel Einkaufsservices, bei denen Helfer Bestellungen telefonisch entgegennehmen, in Supermarkt oder Apotheke einkaufen und die Waren direkt zu den Menschen bringen. „Krisen wie diese zeigen, dass Solidarität die Menschen zusammenhält“, so Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe. „Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer sind unerlässlich für unsere Gesellschaft. Ohne sie wäre es nicht möglich, Herausforderungen wie diese zu meistern.“

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Rettungsdienste und Notbetreuung

Tausende Mitarbeiter aus den Bündnisorganisationen sind im Rettungsdienst und leisten Hilfe, wenn sie zum Einsatz gerufen werden. So sind zum Beispiel die Malteser besonders im Rettungsdienst und Katastrophenschutz aktiv. Deutschlandweit stehen derzeit 10.000 ausgebildete Helferinnen und Helfer bereit. Weitere 3.000 Malteser kümmern sich an derzeit 200 Standorten mit mehr als 300 Angeboten die sozialen Bedürfnisse vor allem der Älteren und Kranken. Damit die tatkräftige Arbeit vieler systemrelevanter Berufe umgesetzt werden kann, bieten beispielsweise die Johanniter aktuell in knapp 300 Kindertagesstätten eine Notbetreuung an.

Fieberambulanzen für Schnell-Diagnostik

Der ASB ist bundesweit flächendeckend in Aktionen des Katastrophenschutzes eingebunden. So zum Beispiel mit Fieberambulanzen an Kliniken, mit denen die Helfer mögliche Verdachtsfälle aus Kliniken heraushalten. Zelte vor Krankenhäusern ermöglichen es, außerhalb der Einrichtungen eine Schnell-Diagnostik des Virus vorzunehmen. Auch die Malteser helfen, vielerorts Abstriche vorzunehmen: Unter anderem im ersten und durch die bundesweite Berichterstattung bekanntesten Abstrichzentrum, dem „Corona-Drive-In“ in Nürtingen in Baden-Württemberg.

Spendenbereitschaft in Deutschland ist da

Die Spendenbereitschaft ist grundsätzlich da. Insbesondere ältere Spender und anderen Risikogruppen scheuen derzeit allerdings den Weg zur Bank, um eine Überweisung zu tätigen. Daher hat Aktion Deutschland Hilft eine Spenden-Hotline aktiviert: 0228 242 92-444. Auch über die Osterfeiertage stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwischen 10 und 16 Uhr zur Verfügung, um telefonisch Spenden entgegenzunehmen. Interessierte sollen bitte ihre IBAN bereithalten, denn die Spende wird im Lastschriftverfahren eingezogen. Eine Spendenbescheinigung wird innerhalb von 4-6 Wochen ebenfalls verschickt.

„Aktion Deutschland Hilft“ ruft zu Spenden für die Corona-Nothilfe weltweit auf:
Stichwort „Corona-Nothilfe weltweit“
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (Bank für Sozialwirtschaft)
Spendenhotline: 0900 55 102030 (kostenfrei aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk höher)
Charity SMS: SMS mit ADH10 an die 8 11 90 senden
(10€ zzgl. üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Aktion Deutschland Hilft 9,83 €)
Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de

Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
Aktion Deutschland Hilft“ ist das 2001 gegründete Bündnis von deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen, um so die bisherige erfolgreiche Arbeit weiter zu optimieren. Unter dem gemeinsamen Spendenkonto 10 20 30 bei der Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüfte und dem Deutschen Spendenrat angehörige Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf. www.aktion-deutschland-hilft.de

Von admin

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